Pressemitteilung
4. Oktober 2012
Aktuelle M&A-Studie von Hogan Lovells und der Financial Times zeigt:
Unternehmen halten liquide Mittel aufgrund aufsichtsrechtlicher, politischer und wirtschaftlicher Unsicherheiten unter Verschluss
Eine aktuelle Studie der internationalen Wirtschaftssozietät Hogan Lovells, basierend auf 160 Interviews mit führenden Unternehmensvertretern Großbritanniens, der USA, Kontinentaleuropas und Asiens, weist einen überraschenden Optimismus unter den international tätigen Unternehmen auf. Auf die Frage, wie die Unternehmen das Wachstum ihrer Geschäftsbereiche innerhalb der nächsten zwei Jahre sehen, erwarten fast neun von zehn (88%) der Befragten ein organisches Wachstum in ihren jeweiligen Märkten. Rund drei Fünftel der befragten Unternehmen sehen derweil Möglichkeiten, weitere Geschäftsbereiche zu relativ moderaten Preisen zu akquirieren. Ergänzend zu der Studie haben Recherchen von Hogan Lovells ergeben, dass die 500 weltgrößten Unternehmen außerhalb des Finanzsektors per Ende August über kurz- und langfristige Liquiditätsreserven von rund USD 4 Billionen verfügen.
Dr. Christoph Louven, Leiter der deutschen Praxisgruppe Corporate von Hogan Lovells sagt: "Es ist überraschend, dass so viele in diesem Bericht befragte Unternehmen ihren, wenn auch gemäßigten, Optimismus im Hinblick auf ihre Wachstumsvorhaben der nächsten zwei Jahre zum Ausdruck gebracht haben, obwohl die OECD und andere für 2013 einen Marktrückgang im Bereich Cross-Border-M&A voraussagen. Die finanziellen Möglichkeiten und das große Interesse, neue Deals zum Abschluss zu bringen, sind aufgrund der vorhandenen liquiden Mittel bei den globalen Top 500-Unternehmen durchaus vorhanden. Die Studie zeigt aber auch, dass insbesondere die Eurozone eine maßgebliche Barriere darstellt, Deals zum Abschluss zu bringen. Führungskräfte weisen darauf hin, dass ihre Aktivtäten wegen ernster Bedenken aufgrund der anhaltenden wirtschaftlichen Unsicherheit derzeit zumindest eingeschränkt sind."
Politische und wirtschaftliche Unsicherheit und die Eurozone
Insbesondere in Europa ist die Besorgnis hinsichtlich politischer Probleme sehr groß (75%). Dies reflektiert deutlich die anhaltende Verunsicherung durch die Euro-Schuldenkrise sowie die Aussicht auf die anstehenden Parlamentswahlen in Deutschland und Italien im kommenden Jahr. Vor diesem Hintergrund gaben 38% der Befragten an, sie würden spezifische Investitionen in Südeuropa reduzieren.
Bei der Befragung der Führungskräfte, ob sie die Auswirkungen der Krise auf bestimmte Art und Weise einzudämmen oder zu mildern versuchen, zeigt sich die Besorgnis noch deutlicher. Demnach versuchen drei von zehn (30%) der europäischen Unternehmen die Gefahren, denen sie durch die Krise in der Eurozone ausgesetzt sind, durch Notfallplanungen zur Absicherung gegen Währungsrisiken einzudämmen. Dies geschieht im Wesentlichen über Hedging-Maßnahmen (38%) sowie das Zurückfahren von Investitionen (18%) innerhalb der Eurozone. Dies impliziert, dass mehr als eines von drei Unternehmen davon ausgeht, dass ein ernsthaftes Risiko eines wirtschaftlichen Zusammenbruchs der Eurozone oder zumindest die Gefahr des Ausstiegs eines Eurolandes aus dem 17-Länder-Block gefolgt von der Einführung der alten nationalen Währung in diesem Land besteht.
Etwas mehr als ein Viertel (28%) der kontinental-europäischen Firmen berichtet, dass sie mehr liquide Mittel einbehalten, um einen geringeren Cash Flow ausgleichen zu können – im Vergleich dazu sind es nur 25% der Unternehmen in Großbritannien und 23% in den USA und Asien. Nur 3% der Unternehmen berichten von Finanzierungsproblemen. Allerdings ist das Problem definitiv akut für jene Unternehmen, die in Problemländern ihren Sitz haben oder Risiken solcher Länder ausgesetzt sind.
Dr. Christoph Louven folgert: "Es liegt auf der Hand, dass wirtschaftliche Unsicherheit die Schlüsselbarriere für neue Investitionen ist: Dies ist der Grund, warum europäische Unternehmen über so hohe liquide Mittel verfügen. Sie würden gerne investieren, sehen sich aber derzeit durch die wirtschaftlichen Barrieren nicht dazu in der Lage. Unsere Analyse bestätigt abermals, dass die Führungsspitzen in den Unternehmen keinen Weg zurück zu den stürmischen M&A-Zeiten vor dem Jahr 2008 sehen. Stattdessen befinden wir uns in einem wirtschaftlichen Umfeld, in dem sich für einige Zeit lediglich gedämpft und verhalten Aktivitäten umsetzen lassen. Erfolg bedarf einer klaren Strategie, einer robusten Bilanz, einem Fokus auf Talentmanagement sowie dem Verständnis für regulatorische Rahmenbedingungen. Interesse an neuen Investitionen ist grundsätzlich vorhanden und sie werden auch kommen. Die Frage, die bleibt ist: Wann?"
Hinweis an die Redaktionen:
Die Studie wurde durch Consensus im Auftrag der Financial Times und Hogan Lovells durchgeführt und erstellt. Dies erfolgte über Telefoninterviews unter 40 Unternehmensvertretern global tätiger Unternehmen jeweils in Asien, Europa, Großbritannien und den USA im August 2012.
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