Düsseldorf 20.Juli 2020 - die verpflichtende Einführung von grenzüberschreitenden Verbandsklagen mit kollektiver Wirkung per EU-Richtlinie steht bevor. Eine entsprechende Richtlinie wird voraussichtlich noch im Herbst diesen Jahres verabschiedet. Auch wenn diese Klagen nicht so heißen dürfen, handelt es sich wegen der unmittelbaren Wirkung zugunsten von Verbrauchern doch um eine Art Class Action.
Dazu eine Einschätzung von unserem Experten für kollektive Schadensersatzverfahren Dr. Matthias M. Schweiger, Partner in München. Er berät insbesondere Hersteller in der Life Sciences und Consumer Industrie:
„Die Besonderheit ist, dass nur so genannte qualifizierte Einrichtungen zugunsten einer Gruppe von Verbrauchern klagen dürfen. Die innerstaatlichen und grenzüberschreitenden Verbandsklagen können auf Unterlassung, aber auch auf Leistungen wie z.B. Entschädigung gerichtet sein. Das geht über die bisherige Rechtslage in Deutschland und einigen anderen Mitgliedstaaten hinaus und wird Änderungen der Prozesslandschaft nach sich ziehen. Auch bei weiteren verfahrensrechtlichen Fragen, z.B. Überprüfung von Vergleichen oder Offenlegung von Beweismitteln, spielt die Richtlinie eine Rolle. Es verbleibt ein gewisser Gestaltungsspielraum für die Mitgliedstaaten in der Umsetzungsfrist von 24 Monaten – das erlaubt Unternehmen sich auf die Umsetzungsgesetzgebung und die zusätzlichen neuen Klagen einzustellen.“ Bei Verwendung des Bildes bitte als Bildquelle Hogan Lovells angeben.Wir stehen für weitere Fragen und inhaltlichen Austausch gerne zur Verfügung.
Dirk-Eike Röckel
Corporate Communications Advisor
+49 211 13 68 206
dirk-eike.roeckel@hoganlovells.com
Über Hogan Lovells
Hogan Lovells ist eine der führenden internationalen Sozietäten, die in allen Bereichen des Wirtschaftsrechts berät. Rund 2600 Anwältinnen und Anwälte erarbeiten weltweit pragmatische
Rechtslösungen und denken unternehmerisch im Sinne der Mandantinnen und Mandanten. Von den unterschiedlichen Tätigkeitsschwerpunkten und kulturellen Blickwinkeln profitieren Unternehmen, Finanzinstitute und die Öffentliche Hand. An den deutschen Standorten in Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und München arbeiten insgesamt 1300 Beschäftigte, davon 400 Anwältinnen und Anwälte. Hogan Lovells setzt sich für Gerechtigkeit und Gleichheit ein. Weltweit werden Pro Bono Projekte realisiert und lokales und soziales Engagement unterstützt.