Hogan Lovells war am 6. September auf der Medienwoche@IFA, dem Highlight der Berliner Medienlandschaft, prominent vertreten : Dr. Christoph Wagner, Office Managing Partner aus dem Berliner Büro, moderierte das von ihm mitkonzipierte hochrangig besetzte Panel zum Thema Urheberrecht vs. freies Internet? Vom Free Use zum Fair Use auf dem Medienkongress. Die Podiumsgäste diskutierten das in vielen Ländern medienpolitisch aktuelle Thema des Schutzes geistigen Eigentums und kreativer Wertschöpfer in der digitalen Welt.
Der von Hogan Lovells eingeladene Key Note speaker Ronald C. Wheeler, Senior Vice President Content Protection von der Fox Group Legal, L.A., stellte zunächst den alarmierenden status quo im Filmbereich dar und zeigte auf beeindruckende Weise, wie unterschiedlich ein effektiver urheberrechtlicher Schutz im Online-Bereich derzeit in den verschiedenen Ländern umgesetzt oder erst diskutiert wird. Die Nutzung illegal zur Verfügung gestellter, urheberrechtlich geschützter Inhalte hingegen ist erschreckend leicht: Mit nur 4 Clicks im Internet ist man am Beginn eines illegal angeboten Kinofilms wie "Sophie Scholl", demonstrierte später Christoph Wagner anschaulich den rund 150 Zuschauern im Raum.
Dr. Matthias Leonardy, Geschäftsführer der Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen e.V. (GVU), der die spektakuläre Schließung der Domain kino.to und die Festnahme der Betreiber des illegalen Filmportals maßgeblich mit ermöglicht hat, erklärte auf einer Seite das hinter diesen illegalen Angeboten stehende "parasitäre Geschäftsmodell".
Auf Grundlage dieser höchst aufschlussreichen Einführungen diskutierten die Panelisten dann den rechtlichen Stand, die gesellschaftliche Wahrnehmung und politische Handlungsgebote zum effektiven Online-Schutz urheberrechtlich geschützter Werke in Deutschland. Kontrovers diskutierte Themen waren u.a. die angemessene Beteiligung der Urheber, Interpreten und Filmemacher an den im Internet generierten Erlösen aus der Nutzung der Werke, nötige Aufklärung und Schaffung eines Unrechtsbewusstseins in der Gesellschaft, Missverständnis des polemischen Begriffs einer "Zensur", Vor- und Nachteile von durch die Providerindustrie geförderten Studien zur Freiheit des Internets und creative commons und eine mögliche Vorreiterrolle Deutschlands bei der Schaffung angemessener Schutzinstrumente.
Dabei hatten Stefan Arndt, Produzent und Geschäftsführer, X Filme Creative Pool, Berlin, Markus Beckedahl, Blogger, netzpolitik.org, Berlin, Prof. Dr. Fred Breinersdorfer, Drehbuchautor und Rechtsanwalt, Berlin, Mark Chung, Vorstandsvorsitzender, VUT - Verband unabhängiger Musikunternehmen e.V., Berlin, Claus Grewenig, Geschäftsführer, Verband Privater Rundfunk und Telemedien e. V. (VPRT), Berlin, Carsten van Husen, CEO, Gameforge 4D, Karlsruhe und Tim Renner, Geschäftsführer, Motor Entertainment, Berlin durchaus kontroverse Standpunkte.
Der Internationale Medienkongress im Rahmen der medienwoche@IFA ist in Verbindung mit der IFA, weltweit die wichtigste Messe für Consumer Electronics (02. – 07.09.11), dem M100 Sanssouci Colloquium (08.09.11) sowie zahlreichen weiteren hochkarätigen Events eines der wichtigsten Branchen Treffen Europas. Mehr Informationen unter www.medienwoche.de