12. März 2012
Geschrieben von Clifford Chance

Gelebte Diversität – Eine Standortbestimmung

Frankfurt am Main, 9. März 2012


Am diesjährigen Weltfrauentag, dem 8. März 2012, war die internationale Anwaltssozietät Clifford Chance erneut – zum mittlerweile fünften Mal – Gastgeberin des Treffens der Women Lawyers' Interest Group (WIG) der International Bar Association.


Nachdem das Treffen im Jahr 2010 im Zeichen der Diskussion über die Frauenquote stand und 2011 der erforderliche Wandel in Organisationen und Unternehmen zentrales Thema war, zog die WIG in diesem Jahr eine erste Zwischenbilanz. Was hat sich geändert? Ist Bewegung in den Führungspositionen zu erkennen? Vier Referentinnen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Behörde und Politik diskutierten mit rund 80 interessierten Teilnehmerinnen. Durch die Veranstaltung führten die Clifford Chance-Partnerinnen Nicole Engesser Means, Alexandra Hagelüken und Christine Koziczinski.


Dr. Claudia Nagel, Vorsitzende des Verbands deutscher Unternehmerinnen (VdU) Hessen, beleuchtete in ihrem Impulsreferat "Frauen auf dem Weg in die Führung" Erfahrungen aus psycho- und sozioanalytischer Sicht. "Um mehr Frauen in Führungspositionen zu sehen", so Claudia Nagel, "müssen wir – neben der äußeren Veränderung der wenig zuträglichen Rahmenbedingungen – drei Dinge lernen: Erstens den Wettbewerb spielerischer zu sehen und zu gestalten, zweitens die klassische Double Bind Situation auszuhalten und drittens den Weg in eine veränderte Wirtschaftswelt gemeinsam miteinander und auch mit den Männern zu gehen."

Dr. Manuela Zweimüller, zuständig für External Relations bei der Europäischen Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung (EIOPA, European Insurance and Occupational Pensions Authority), stellte die Frage: "Haben europäische Behörden in Sachen Vielfalt die Nase vorn?" Vielfalt sei mittlerweile ein anerkanntes Schlüsselelement für Erfolg, so Dr. Manuela Zweimüller. Dabei gehe Vielfalt über die vielzitierte Gleichstellung von Frauen und Männern weit hinaus und schließe vielfältige Altersstrukturen sowie Zugehörigkeit zu Religionsgemeinschaften, Ethnien und Nationalitäten ein. "EIOPA hat Vielfalt fest in ihren Prinzipien verankert: Ihre Belegschaft kommt momentan aus 22 Ländern, deckt eine Alterspanne von über 30 Jahren ab. Frauen verkörpern gut mehr als die Hälfte der Kollegen und sind mit 50 Prozent auch auf Senior sowie Middle Management Ebene vertreten. Die mitgebrachten Erfahrungen und Kompetenzen sind breit gefächert, sei es mit Bezug zu Aufsichtsbehörden oder Wirtschaft und Industrie." Die Europäische Kommission setze sich mit einer umfassenden Strategie, mit konkret definierten Maßnahmen für den Zeitraum 2010 bis 2015, für die Gleichstellung von Frauen und Männern ein und verfolge diese auch auf internationaler Ebene außerhalb Europas.


Die Bundesregierung, unterstrich Eva M. Welskop-Deffaa, Leiterin der Abteilung Gleichstellung, Chancengleichheit im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, sei wie die Europäische Kommission der Überzeugung, dass viel zu wenige Frauen in Aufsichtsräten und Vorständen börsennotierter Unternehmen Europas vertreten seien. "Die Barrieren, denen Frauen im Verlauf ihrer beruflichen Karriere begegnen, sind gleichstellungspolitisch ein Ärgernis und tragen – arbeitsmarktpolitisch – dazu bei, dass das Fachkräftepotenzial nicht optimal genutzt wird, außerdem gefährden sie die wirtschaftliche Entwicklung", beklagt Eva M. Welskop-Deffaa. Sie äußerte die Befürchtung, dass "ohne den Vernunftbeschleuniger einer gesetzlichen Regelung der anstehende Veränderungsprozess in den Führungsetagen zu spät und zu langsam Fahrt aufnehmen wird“.


Prof. Dr. Ute Sacksofsky, Studiendekanin an der Goethe-Universität Frankfurt am Main, mahnte, dass die Diversitätsdebatte in ihrem Lob der Vielfalt nicht den Blick auf Gerechtigkeit und diskriminierende Strukturen verlieren dürfe. "Die Gleichstellung von Männern und Frauen bleibt weiter einezentrale gesellschaftliche Aufgabe", rief sie in Erinnerung.


Clifford Chance-Partnerin Christine Koziczinski sprach bei der anschließend lebhaft geführten Podiumsdiskussion über ihre persönlichen Erfahrungen im anwaltlichen Umfeld. "Die Frauen brauchen weibliche Vorbilder. Dabei müssen wir den jungen Frauen Mut machen und ihnen vermitteln, dass sie beruflich erfolgreich sein können, ohne ihre Weiblichkeit ablegen zu müssen. Und die Männer müssen wir überzeugen, dass die Förderung qualifizierter Frauen ihrem eigenen langfristigen Erfolg dient", forderte Christine Koziczinski.


Lippenbekenntnisse, so waren sich die Teilnehmerinnen des WIG-Treffens an diesem Tage einig, reichen nicht aus. "Der Worte sind genug gewechselt. Lasst mich auch endlich Taten sehen!", ließe sich als Fazit des fünften WIG-Treffens bei Clifford Chance in Frankfurt am Main ziehen.

 

Clifford Chance-Partnerin Alexandra Hagelüken verabschiedete die Teilnehmerinnen mit den Worten: "Wir werden mit Spannung beobachten, ob es gelingen wird, das Thema 'Diversität' stärker als bisher aus der Theorie in eine gelebte Praxis zu übertragen."

 

 

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